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Barrieren der Kommunikation
Gerne übersehene Fallen.
Irgendwie ist es eigenartig: wir kommunizieren seit unserer Geburt, dennoch ist Kommunikation ein Thema, bei dem viele Menschen immer noch auf Probleme stoßen. Obwohl wir praktisch tagtäglich kommunizieren, haben wir nicht selten Schwierigkeiten Information zu senden oder interpretieren sie falsch, wenn wir sie empfangen.
Unklare oder missverstandene Kommunikation ist eine Ursache für viele unserer täglichen sozialen Konflikte, und auch Organisationen leiden unter den Problemen, die aus falscher Kommunikation entstehen. Es gibt kaum eine Tätigkeit, die wir derart intensiv nutzen, über die wir jedoch oftmals wenig wissen.
So ist es nahezu unmöglich eine effiziente und zielführende Kommunikation aufzubauen, wenn die Wahrnehmungstypus und die Wahrnehmungsfilter des Empfängers nicht bekannt sind. Ein Beispiel: man redet in Bildern, während der Empfänger Töne bevorzugt, und man redet von Gemeinsamkeiten, während der Filter des Empfängers auf Unterschiede eingestellt ist.
Wenn Du durch den Masterminds Code sowie die Master Codes gelernt hast, die verschiedenen Wahrnehmungstypen und Filter zu identifizieren, und Dich bei Deiner Kommunikation auf sie einzustellen, wirst Du diese Probleme vermeiden können. Allerdings gibt es eine Reihe von kleinen, gerne übersehenen Faktoren, die Deine Kommunikation stören könnten.
1. Politische Korrektheit
Dieser in Mode gekommene Begriff wird von einigen Menschen sehr ernst genommen. Daher fühlen sie sich sofort beleidigt, benachteiligt oder angegriffen, wenn Du in Deiner Kommunikation z.B. nicht auf eine bestimmte Gruppe von Menschen eingehst, oder Religion, Kultur oder sozialen Status in irgendeiner Weise unberücksichtigt lässt. Es gibt in diesem Themengebiet ein Menge Fallen, daher ist es wichtig, dass Du Dein Publikum kennst bzw. Dich vorbereitest, und dass Du darauf achtest, in unvorhergesehenen Fällen richtig zu reagieren und den Faktor der politischen Korrektheit stets beachtest.
2. Kommunikative Fähigkeiten
Im Grunde genommen sind alle Menschen gute Kommunikatoren. Allerdings starten sie auf unterschiedlichen Ebenen. Zum einen können persönliche Defizite, wie z.B. Angst oder mangelndes Selbst-Vertrauen die Kommunikationsfähigkeit bremsen. Zum anderen können mangelndes Wissen über eine Sprache oder ein schlechter Wortschatz die Kommunikation stören.
Wenn der Sender einer Information nicht in der Lage ist, die Information mit den richtigen Wörtern zu beschreiben, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Empfänger die Information versteht – vor allem in der gewünschten Art und Weise.
Ebenfalls problematisch ist der Umgang mit komplizierten Wörtern oder Fachjargon. Auch wenn sich bei einigen Menschen die Meinung hält, dass eine hochgestochene Ausdrucksweise Intelligenz vermittelt, so ist die Realität eine Andere. Menschen fühlen sich irritiert wenn sie nicht verstehen, was kommuniziert wird.
Werden auch noch komplexe Fremdwörter verwendet, gibt man ihnen zudem das Gefühl ungebildet zu sein bzw. selbst klüger zu sein. Im Gegenzug wirkt das Verwenden komplexer Fachsprache nicht selten aufgesetzt und wenig authentisch. Beide Faktoren sind für eine harmonische Kommunikation nicht förderlich!
Fakt ist, es geht immer darum, dass der Empfänger die Information versteht. Also muss sie und die Kommunikation den Eigenschaften des Empfängers angepasst sein, nicht denen des Senders. Einfache Formulierungen, klare Strukturen, so wenig Fremdwörter und Fachjargon wie möglich sind immer eine gute Strategie.
Mögliche Ausnahme: man spricht vor einem Fachgremium!
3. Mangelndes Wissen
Über etwas reden, wovon man wenig bis keine Ahnung hat, ist sicherlich einer der tragischsten Fehler bei der Kommunikation. So ist es nur schwer möglich, Zuhörer etwas zu vermitteln oder gar von etwas zu überzeugen.
Es muss nicht umfassendes Expertenwissen sein, jedoch sollte man sich in dem Thema, über das man kommuniziert, zumindest etwas auskennen. Dabei ist Fachwissen nicht unbedingt so wichtig, wie das Vermitteln von praktischer Erfahrung, denn das schafft wesentlich mehr Vertrauen und Authentizität.
Man kann z.B. alles über ein Auto wissen, das befähigt einen jedoch nicht dazu es zu fahren!
Daher ist es nicht wichtig mit Fachwissen zu glänzen und alle Zusammenhänge auswendig aufsagen zu können. Viel wichtiger ist glaubhaft zu kommunizieren, dass man weiß worüber man redet, weil man es selbst ausprobiert, getan, entwickelt hat etc.
Allersings: Grundkenntnisse, z.B. zu Produkten, Technologien oder Verfahren sollten, insbesondere bei entsprechender Kommunikation, vorhanden sein.
Ein goldener Weg ist es, viel Fachkenntnis anzusammeln, bei der Kommunikation diese Fachkenntnis über eigene Erfahrung bzw. persönlichen Bezug auszudrücken, und nicht trockene Fakten aufzuzählen.
4. Überladen
Ein gerne gemachter Fehler, der sofort eine Barriere in der Kommunikation schafft, ist das Überladen mit Information. Bei Vorträgen können dies völlig überladene Präsentationen mit unendlich vielen Fakten sein, zu denen gleichzeitig eine Unmenge an verbaler Information präsentiert wird. Auch wenn es verständlich ist, dass man alle zur Verfügung stehende Information und Fakten vermitteln möchte, erzielt man häufig durch zu viel Information das Gegenteil.
Überladung betrifft auch Geschwindigkeit: zu viel Information, zu schnell präsentiert, macht es dem Empfänger schwer, die Information zu verarbeitn. Des weiteren betrifft Überladung auch Detailverliebtheit: wenn man z.B. ein Produkt präsentiert, und dabei jedes kleine Detail erklärt, kann dies schnell langweilig werden und überladen wirken.
Um diese Barrieren der Kommunikation zu umgehen, ist es sinnvoll, Information so reduziert und komprimiert wie möglich wiederzugeben. Wichtige Fakten, nützliche Eigenschaften, interessante Tatsachen etc. Kleine Details kann man vermitteln, wenn Interesse für das Thema besteht, ansonsten sollte man niemanden damit belangen. Angemessene Geschwindigkeit und strukturiertes Vortragen bzw. Vermitteln der Information helfen zudem, dieses Problem zu vermeiden.
5. Verfärbung durch Gefühle
Auch wenn man es nicht selbst merkt, Gefühle die z.B. Angst, Ärger, Hass oder Missgunst ausdrücken, werden in der Kommunikation mitschwingen. Selbst wenn man der Meinung ist, die eigenen Gefühle im Griff zu haben und nicht sichtbar auszudrücken, werden unsere Kommunikationspartner dies dennoch bemerken – sei es auch nur sehr subtil, aber es wird sie irritieren.
Das wird dazu führen, dass unser Gegenüber mehr damit beschäftigt ist herauszufinden, was irritierend ist, anstatt sich auf die Information zu konzentrieren.
Abgesehen davon ist es beim Erleben derartiger Gefühle nur sehr schwer die Gedanken zu sortieren und entsprechend wiederzugeben. Daher sollten wir in Phasen, in denen wir ein bestimmtes Gefühl stark erleben, z.B. Phasen der Trennung, des Verlusts oder der Enttäuschung, uns vor einer wichtigen Kommunikation erst ein einen neutralen Zustand versetzen – Den neutralen Punkt!
6. Ablenkung
Jeder kennt die Situation, in der man etwas erklären möchte, und laufend klingelt ein Telefon, oder Menschen kommen und gehen etc. Kurzum, Ablenkung ist der Tod jeder Kommunikation, da sie die Konzentration auf die Inhalte unterbricht. Man ist damit beschäftigt sich den Ablenkungen zu widmen bzw. sich gegen sie abzuschirmen.
Umgebungen können auch sehr ablenkend sein, wie z.B. ein lautes Restaurant oder eine geschäftige Umgebung. Die Störgröße der Ablenkung sollte stets vermieden werden. Treffpunkte stets sorgfältig auswählen und ggfs. spontan wechseln. Effiziente Kommunikation basiert darauf, dass der Fokus der Beteiligten auf die Inhalte der Kommunikation gerichtet ist.
7. Unpassende Kommunikationsmedien
Früher musste man sich treffen oder einen Brief schreiben, um zu kommunizieren. Heute gibt es endlos viele Kommunikationsmedien, und da kann man schnell das Falsche wählen.
Auch wenn es z.B. völlig unpassend ist Beziehungen per Messenger Dienst zu beenden, bezieht sich der Begriff unpassend eher auf die Übertragungsform, nicht auf den Inhalt der Botschaft. Es ist z.B. unpassend, etwas, das aus Bildern besteht bzw. mit Bildern erklärt wird, über das Telefon zu erklären.
Unpassend wird ein Kommunikationsmedium auch dann, wenn es nicht an den Wahrnehmungstypus des Empfängers angepasst ist. Es ist z.B. besser einem visuell veranlagten Menschen etwas live aufzumalen oder mit Skizzen zu unterstützen, als es nur verbal per Telefon zu kommunizieren.
Unpassend kann allerdings auch die Form sein, wenn sie möglicherweise Standards der Höflichkeit und des Respekts missachtet. Jemandem unaufgefordert auf der privaten Telefonnummer direkt eine Whatsapp Nachricht zu senden, kann nicht immer positiv aufgefasst werden.
8. Kommunikationskette
Wenn zu viele Personen in einer Kommunikation die Information übertragen, kann dies zu Störungen führen. Die Information wird möglicherweise von jeder Partei in der Kette etwas anders, leicht verfärbt wiedergegeben Am Ende erhält der eigentliche Empfänger eine völlig andere Information als beabsichtigt. Kommunikationsketten daher nach Möglichkeit immer kurz halten und am besten immer die 1:1 Kommunikation anstreben.
9. Feedback
Ein häufiges Problem der Kommunikation ist mangelhaftes oder völlig ausbleibendes Feedback. Wenn z.B. ein Vorgesetzter in einem Unternehmen die wöchentlichen Aufgaben in einer sehr komplexen und überladenen Art vermittelt, werden die Angestellten die Aufgabenstellungen unter Umständen nicht richtig verstehen. Erhält der Vorgesetzte jedoch kein Feedback zu seiner Kommunikation, wird er sein Vorgehen unbeirrt Woche um Woche wiederholen.
Darum haben viele Unternehmen mit Problemen zu kämpfen: es gibt keine Feedback Kultur. Menschen haben Angst, ihr Feedback könnte ihnen Nachteile bescheren. Wer möchte schon gerne dem Abteilungsleiter erklären, dass kein Mensch seine wöchentlichen Vorträge versteht.
Durch das Wissen um die Wahrnehmungstypen und Filter kann man beobachten, wie Empfänger eine Kommunikation aufnehmen. Durch gezieltes Fragen (Rückkopplung) kann man sich Feedback einholen und sich seinem Gegenüber anpassen. Sehr hilfreich sind auch Grundkenntnisse der Körpersprache, denn an ihr können wir ein Feedback klar ablesen.
10. Ausdrucksform
In der heutigen Zeit, in der unser Sprachgut immer mehr verfällt, ist eine angemessene Ausdrucksform sehr wichtig. Zum einen sollte man sich der Situation entsprechend ausdrücken: nicht zu formell bei eher privaten oder gesellschaftlichen Anlässen, nicht zu leger bei geschäftlichen Anlässen. Zum anderen sollte man natürlich auf Schimpfwörter und übertriebene Umgangssprache verzichten.
Ausdrucksform ist ein Indikator für Selbstachtung und auch ein wenig für Bildungsgrad. Vor allem jedoch, ist es ein Indikator für Respekt, und Kommunikation sollte immer Respekt ausdrücken bzw. bestenfalls eine Wertschätzung gegenüber dem Empfänger.
Fazit
Oft beklagen Sender einer Information, dass ihr Publikum nicht zuhört oder die Information nicht annehmen will. Die Schuld wird dem Empfänger gegeben, jedoch liegt sie beim Sender. Ein Credo erfolgreicher Sprecher lautet:
„Wenn sie es nicht verstanden haben, dann habe ich es nicht gut genug erklärt!“.
Es lohnt sich, das Thema Kommunikation genauer zu betrachten und sich Gedanken über die eigene Kommunikation zu machen, anstatt einfach drauf los zu kommunizieren. Erfolg basiert auch auf der Fähigkeit, Menschen zu erklären, was man will, oder wie man zu einem Thema steht. Je besser man das kann und je effizienter die Kommunikation ist, desto größer ist dann auch der Erfolg der Kommunikation.
Lerne und nutze die Techniken der Kommunikation und mache es Dir zur Aufgabe, ein Meister der Kommunikation zu werden. Die Strategie lautet: kontinuierliche Verbesserung und bewusste Anwendung. Das wird Dir bei der Verwirklichung Deiner Vorhaben und Erreichen Deiner Wünsche eine große Hilfe sein.
Denke auch daran, Deine Glaubenssätze entsprechend zu formulieren und programmieren!